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Wieselburg forscht an erneuerbaren Energiegemeinschaften

Die Zukunft gehört den erneuerbaren Energiegemeinschaften. Dass sie das Potential haben, die Energielandschaft grundlegend zu prägen, hat man in Wieselburg bereits erkannt.

Bereits im Frühjahr 2020 wurde das Microgrid Forschungslabor initiiert, wo erforscht wird, wie ein stabiles abgegrenztes Energienetz mit eigenen Energieproduzenten und Verbrauchern gestaltet werden kann.

Was wird hier alles vernetzt?

Jede Gemeinde, welche auf Energieautarkie zielt, wird früher oder später auf „Mikro-Netze“ (Microgrids) aufmerksam werden. Wieselburg beweist, dass ein Microgrid viel mehr als ein dezentrales Stromnetz sein kann.

Das Forschungslabor vernetzt folgende Komponenten zu einem sektorübergreifenden Mikronetz:

  • 2 Hackgutkessel
  • eine Wärmepumpe
  • eine Absorptionskälteanlage
  • thermische Speicher
  • eine PV-Anlage
  • Batteriespeicher

Die PV-Anlage und der Batteriespeicher wurden von der e5-Stadtgemeinde Wieselburg finanziert und gebaut. Im Frühjahr 2021 wird in einem nächsten Schritt, die Infrastruktur zur Einbindung von e-Fahrzeugen in das Forschungslabor umgesetzt.

Regelung für ausgewogene Energiebilanzen im erneuerbaren „Mikro-Netz“

Verschiedene Speicherkonzepte und Regelstrategien sorgen trotz schwankender Energieproduktion (z.B. PV-Strom und Windenergie) für ausgewogene Energiebilanzen und damit für ein stabiles Netz. Die im Microgrid Forschungslabor entwickelten und getesteten Optimierungsalgorithmen verarbeiten einerseits den Strom-, Wärme- und Kältebedarf und andererseits Produktionsdaten der Energieerzeugungsanlagen (PV-Anlage, Hackgutanlagen,…) sowie die aktuellen Speicherzustände der thermischen und des elektrischen Speichers.

Mikrogrids steigern Eigennutzung der erneuerbaren Energien

Ein genereller Vorteil von Microgrids liegt in der erheblichen Steigerung des Eigennutzungsanteils von erneuerbaren Energietechnologien. Es soll möglichst viel des innerhalb der Energiegemeinschaft produzierten Stroms, Wärme und Kälte selber genutzt werden.

Alleine durch die Einbindung der installierten PV-Anlage und des Batteriespeichers in das Microgrid konnte nach einem Jahr Betrieb ein PV-Eigennutzungsgrad von 97,3 % erreicht werden. Insgesamt wurden 80,6 MWh erneuerbarer PV-Strom direkt vor Ort produziert und verbraucht, was im Vergleich zum österreichischen durchschnittlichen Strommix eine CO2-Einsparung von ca. 18 Tonnen bedeutet. 

Wer steckt hinter dem Forschungsprojekt?

Das Microgrid Forschungslabor am Technologie- und Forschungszentrum (TFZ) Wieselburg entstand durch eine Kooperation zwischen BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies, der Fachhochschule Wiener Neustadt - Campus Wieselburg und der Gemeinden Wieselburg und Wieselburg-Land.

Das begleitende Forschungsprojekt „Microgrid Lab 100%“ wird vom Land Niederösterreich gefördert und vom Technopol Wieselburg, der ecoplus, der TFZ-Betriebs GmbH, der Netz NÖ, der Wien Energie, der e5-Stadtgemeinde Wieselburg und von der Gemeinde Wieselburg-Land unterstützt.

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MR